Menschen geben für Menschen (Fundraising-Weisheit #1 )

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Spen­den für den Erhalt einer Kan­to­ren- oder Pfarr­stel­le? Spen­den für die Reno­vie­rung eines Gemein­de­hau­ses, die Sanie­rung eines Seil­gar­tens oder die Ein­rich­tung einer siche­ren Woh­nung der Pro­sti­tu­ier­ten­be­ra­tung? All­täg­li­che Pro­jek­te in unse­ren Gemein­den und Einrichtungen.

Doch die meis­ten Spen­de­rIn­nen wol­len kei­ne Arbeits­plät­ze, Reno­vie­rungs­ar­bei­ten oder ande­re Anschaf­fun­gen unter­stüt­zen. Die­se Din­ge sind alle nur Mit­tel zum Zweck.

Die­se Ein­sicht geht bei der all­täg­li­chen Arbeit in den Vor­stän­den unse­rer Ein­rich­tun­gen schnell wie­der ein­mal ver­lo­ren. Die inter­ne Betriebs­blind­heit will immer wie­der geheilt wer­den. Dabei hilft einer der wich­tigs­ten Fundraising-Weisheiten:

“Men­schen geben Men­schen” (“Peop­le give to people”)

Bei der Wer­bung um Spen­den muss folg­lich unser Auf­trag im Vor­der­grund ste­hen. Was trägt unse­re Arbeit zum Gemein­we­sen bei? Inwie­fern macht unse­re Arbeit als Gemein­de oder Ver­ein das Leben ande­rer Men­schen (und auch von Tie­ren) bes­ser? Was bewirkt unser Handeln?

Kon­kret bedeu­tet das, dass wir erklä­ren müs­sen, was z.B. die kir­chen­mu­si­ka­li­sche Arbeit in unse­rer Gemein­de für die Gemein­de und ihre Mit­glie­der bedeu­tet. Sie trägt z.B. zur Leben­dig­keit der Gemein­de bei, ist mit sei­nen Ensem­bles ein sozia­ler Fak­tor, spricht Men­schen auf ihre Lebens­fra­gen und ihren Glau­ben an.

Oder bei der o.g. Pro­sti­tu­ier­ten­be­ra­tung: Sie hat u.a. das Ziel, Frau­en bei ihrem Aus­stieg aus den Zwangs­pro­sti­tu­ti­on zu unter­stüt­zen und zu beschützen.

Das sind die Wer­te und Zie­le, die die Spen­de­rIn­nen unter­stüt­zen wol­len. Und dafür sind sie dann auch bereit, für die not­wen­di­gen Mit­tel zu spen­den. Empa­thie ist der Schlüs­sel für eine gelin­gen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on der eige­nen Spendenzwecke.

(Bild: © S.-Hofschlaeger / pixelio.de)

3 Gedanken zu „Menschen geben für Menschen (Fundraising-Weisheit #1 )“

  1. Tut mir leid, aber „Peop­le give to peop­le“ heißt „Men­schen spen­den an Men­schen“. Men­schen spen­den für Men­schen, Tie­re, das Kli­ma, Kul­tur­gü­ter, Land­schaf­ten, zu errich­ten­de oder restau­rie­ren­de Gebäu­de. Gemeint ist, dass Förder*innen geben, weil ihnen die Men­schen, die sie um Gaben bit­ten, sym­pa­thisch sind oder leid tun oder ihr Anlie­gen beson­ders über­zeu­gend oder beson­ders nach­drück­lich ver­tre­ten. In die­ser Rol­le befin­den sich Fundraiser*innen, ganz gleich ob pro­fes­sio­nel­le oder gele­gent­li­che. Wenn ein Anlie­gen von den Men­schen, die es ver­tre­ten, beson­ders über­zeu­gend prä­sen­tiert wird, geben Men­schen für fast alles. Wir sehen das nicht nur bei Anlass­spen­den oder Bene­fiz­ga­las, bei denen der Spen­den­zweck fast egal ist. Men­schen spen­den für Men­schen, Tie­re, das Kli­ma, Kul­tur­gü­ter, Land­schaf­ten, zu errich­ten­de oder restau­rie­ren­de Gebäude.Umgekehrt gilt das Glei­che: Wenn Men­schen Bit­ten­de nicht mögen, geben sie auch nichts.

    1. Lie­ber Herr Mül­ler­lei­le! Sie haben natür­lich recht, „Peop­le give to peop­le“ müss­te prä­zi­ser mit “ Men­schen geben Men­schen“ über­setzt wer­den. Doch damit ist die­ser Satz hin­sicht­lich sei­ner Aus­sa­ge immer noch offen. Allein der Kon­text bestimmt, ob es um die Gabe für die bedürf­ti­ge oder an die sam­meln­de Per­son geht. Und bei­de Les­ar­ten und Erfah­run­gen gibt es. Mit bei­den Les­ar­ten ver­bin­den sich grund­le­gen­de Weis­hei­ten im Fund­rai­sing. Die Men­schen spen­den z.B. eben wesent­lich zurück­hal­ten­der für einen gynä­ko­lo­gi­schen Unter­su­chungs­stuhl als dafür, das in der Zwangs­pro­sti­tu­ti­on aus­ge­beu­te­te Frau­en ohne Kran­ken­ver­si­che­rung medi­zi­ni­sche Hil­fe erfah­ren. Mir ging es um die­sen Aspekt und die­se Les­art, des­we­gen trägt der Bei­trag auch die deut­sche Über­schrift. Ver­schie­dent­lich wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Sen­tenz ja voll­stän­dig „Peop­le give to peop­le – to help peop­le“ lau­tet (z.B. Stra­te­gic Plan­ning in Social Ser­vice Orga­niz­a­ti­ons: A Prac­ti­cal Gui­de von Gay­la Rogers, Don­na Shir­ley Fin­ley, John Robert, p.197). Sie soll­te wirk­lich nicht ver­kürzt wer­den. Mit der aus­führ­li­chen Fas­sung wird der Zusam­men­hang zwi­schen den bei­den Aspek­ten, die wir hier bespre­chen, betont und „peop­le“ jeweils logisch bestimmt.
      Wahr­schein­lich wäre es bes­ser, genau die­se län­ge­re Sen­tenz vor­zu­stel­len. Viel­leicht mache ich das bei Gele­gen­heit. Vie­len Dank für die Anregung.

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