“Fundraising is the principle of asking, asking again and asking for more.” (Fundraising-Weisheit #2)

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Die kön­nen wir nicht fra­gen, die haben bereits beim letz­ten Mal gespen­det.” Ein Satz, den ich bei Bera­tun­gen von Vor­stän­den und Kir­chen­ge­mein­de­rä­ten häu­fi­ger zu hören bekom­me. Posi­tiv auf­ge­nom­men, kann man das so ver­ste­hen, dass auch ande­re Men­schen sich an der Finan­zie­rung der Gemein­de oder des Pro­jekts betei­li­gen sol­len. An sich eine löb­li­che Hal­tung, doch erfah­rungs­ge­mäß nicht son­der­lich effektiv.

Wer schon ein­mal mit einer Sam­mel­do­se von Haus­tür zu Haus­tür gegan­gen ist oder in einer Fuß­gän­ger­zo­ne um Spen­den gebe­ten hat, der weiß, wie her­aus­for­dernd es ist, Spen­der zu gewin­nen. Men­schen, die im Ver­trieb arbei­ten, ken­nen die­se Erfahrung.

Des­we­gen ist es für NGOs, Ver­ei­ne und Gemein­den wesent­lich effek­ti­ver, bereits gewon­ne­ne Spen­de­rin­nen erneut um Unter­stüt­zung zu bit­ten, als wie­der neue Spen­der zu fin­den. Durch die Pfle­ge und geplan­te Wie­der­an­spra­che von Spen­de­rin­nen unter­schei­det sich sys­te­ma­ti­sches Fund­rai­sing vom ein­fa­chen Spendensammeln.

“Fund­rai­sing is the princip­le of asking, asking again and asking for more.” (Kim Klein)

“Die Grund­la­ge allen Fund­rai­sin­gs ist zu fra­gen, wie­der zu fra­gen und nach mehr zu fra­gen.”, so könn­te man den Merk­satz von Kim Klein über­set­zen, einer bekann­ten ame­ri­ka­ni­schen Fund­rai­se­rin. Dahin­ter steht die Erfah­rung, dass es wesent­lich wirt­schaft­li­cher ist, vor­han­de­ne Spen­der erneut um Spen­den zu bit­ten. Oft braucht es bei nicht­kirch­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen bis zu drei Durch­schnitts­spen­den, bis der Auf­wand für die Neu­s­pen­der­ge­win­nung die Erträ­ge übersteigen.

Fund­rai­sing ist Teil der lang­fris­ti­gen Finan­zie­rungs­stra­te­gie einer Orga­ni­sa­ti­on. Es ist ein auf Dau­er ange­leg­tes Vor­ge­hen und soll einen ver­läss­li­chen Bei­trag leisten.

Kim Kleins “Weis­heit” liegt auch die Ein­sicht zugrun­de, dass die Bezie­hung zwi­schen Orga­ni­sa­ti­on und Spen­der wach­sen kann. Das allein auf die Spen­den­hö­he oder ‑häu­fig­keit zu bezie­hen, wür­de die Grün­de aus­blen­den, die es aus­sichts­reich machen, wie­der­holt und um mehr zu bitten.

Die Bezie­hung wächst in dem Maße, in dem die Orga­ni­sa­ti­on ver­läss­lich mit der Spen­de­rin kom­mu­ni­ziert. Das fängt an mit dem schnel­len Dank für die Spen­de und geht wei­ter mit Infor­ma­tio­nen über die Ver­wen­dung und die Wir­kung der Mit­tel. So baut sich Ver­trau­en auf. Die Spen­de­rin­nen erfah­ren, dass ihr Enga­ge­ment Sinn ergibt.

Ver­trau­en ist die Grund­la­ge dafür, die Spen­der erneut und in der Fol­ge auch gezielt um mehr zu fra­gen. Dabei geht die NGO einer­seits dar­auf, dass der Spen­der selbst ent­schei­det, ob und wofür er spen­den möch­te. Ande­rer­seits soll der Spen­der dar­auf ver­trau­en dür­fen, dass die NGO ihn nicht unter Druck setzt.

Fund­rai­sing ist ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess. In dem Maße, in dem eine NGO und ihre Spen­de­rin­nen mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren, wird es für bei­de Sei­ten immer selbst­ver­ständ­li­cher, über wei­te­re Spen­den zu spre­chen. Und dann wird die Fra­ge zu einem kon­kre­ten Ange­bot, sich wei­ter­hin für einen guten Zweck zu engagieren.

(Bild: © ger­alt by pixabay.com)

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