“Money comes from paper.” (Fundraising-Weisheit #7)

Unse­re Kom­mu­ni­ka­ti­on wird immer digi­ta­ler. Wel­che Aus­wir­kun­gen hat das für den klas­si­schen Spen­den­brief? Gehört er (bald) zum alten Eisen oder gilt die Weis­heit “Money comes from paper.) wei­ter­hin? Mit einem Blick auf ver­schie­de­ne Stu­di­en­ergeb­nis­se soll das Bild kla­rer werden.

Lese­dau­er 4 Minu­ten

Es gibt Augen­bli­cke, die bren­nen sich unmit­tel­bar in das Gedächt­nis ein. Ein sol­cher Moment war für mich ein Vor­trag von Ste­ven Pidge­on beim Inter­na­tio­nal Fund­rai­sing Con­gress (IFC) 2014. Da hob die­ser Exper­te die Stim­me an und sag­te: „Don’t for­get:“, und es folg­te eine Pau­se, „Money comes from paper.“

Pidge­on ver­kürz­te damit eine bekann­te Rede­wen­dung (“Money comes from paper and paper comes from trees.”) und deu­te­te sie auf Spen­den­brie­fe um. “Money comes from paper” war für ihn die Schluss­fol­ge­rung aus einem Fall­bei­spiel. Er hat­te als tem­po­rä­rer Bera­ter eine cross­me­dia­len Kam­pa­gne einer NGO in Däne­mark beglei­tet. Es gelang via Social Media, TV und out of home-Wer­bung jede Men­ge Auf­merk­sam­keit zu gene­rie­ren. Doch das Spend­en­er­geb­nis blieb deut­lich unter dem Erwart­ba­ren und ver­gleich­ba­rer Aktio­nen. Was war pas­siert? Die Ver­ant­wort­li­chen in der NGO hat­ten auf Direct Mail, die klas­si­schen Spen­den­brie­fe, im Maß­nah­men­mix ver­zich­tet. Ob das aus Kos­ten­grün­den oder einer eupho­ri­schen Tech­nik­be­geis­te­rung geschah, kann ich nicht mehr erin­nern. Die Grün­de sind auch nicht wich­tig, was inter­es­siert, ist das Resultat.

Ein Mar­ke­ting­be­ra­ter aus dem Pro­fit­be­reich erzähl­te mir vor Weih­nach­ten von einem sei­ner Kun­den. Ein natio­nal täti­ges Ein­zel­han­dels­un­ter­neh­men, das als Inter­net-Start­up begon­nen hat­te. Es gewinnt inzwi­schen den weit­über­wie­gen­den Teil sei­ner Neu­kun­den via Direct-Mail.

Nun darf man nicht von Ein­zel­fäl­len auf all­ge­mei­ne Aus­sa­gen schlie­ßen. Die Erfah­run­gen mei­ner eige­nen Fund­rai­sin­gpra­xis für die Evan­ge­li­sche Kir­che in Mann­heim und ihre Dia­ko­nie schei­nen die­se Weis­heit jedoch eben­falls zu stüt­zen. Die Ergeb­nis­se der Spen­den­brief­kam­pa­gnen und die Zahl der ver­schick­ten Mai­lings wach­sen Jahr um Jahr. Wel­che Aus­wir­kun­gen hat die Digi­ta­li­sie­rung nun tat­säch­lich auf das Werk­zeug der Spen­den­brie­fe? Sind sie im Aus­ster­ben begrif­fen oder doch ein blei­ben­der Bestand­teil jedes Fundraising-Mixes?

Ein Blick in die Studien

Also zie­he ich eini­ge Stu­di­en und Sta­tis­ti­ken zu Rate. Micha­el Ursel­mann unter­such­te für sei­nen Vor­trag „Wan­del der (Spender)Generationen“ (gehal­ten beim Bad Hon­ne­fer Fund­rai­sing Forum 2018 ) die Nut­zung des Spen­den­briefs (Mai­ling) für die Neu­s­pen­der­ge­win­nung via Kal­ta­dress-Mai­lings der Kun­den des Dienst­leis­ters GFS. 82% der so gewon­ne­nen Neu­s­pen­der gehö­ren gemäß einer Vor­na­men­ana­ly­se der Genera­ti­on der Wie­der­auf­bau­er (66+ Jah­re) an. Nur 15% sind Baby­boo­mer (51–65) und 3% Ange­hö­ri­ge der Genera­ti­on X (36–50) (ebd. S.12). Nun sind die­se Zah­len mit etwas Vor­sicht zu genie­ßen, wur­den sie als Durch­schnitt über alle Kun­den der GFS gebil­det. Es gibt kei­nen Hin­weis dar­auf, dass die aus­ge­wer­te­ten Adress­da­ten gemäß der sta­tis­ti­schen Ver­tei­lung der Alters­grup­pen in der Bevöl­ke­rung oder der spen­den­den Per­so­nen in Deutsch­land gewich­tet wurden.

Mai­lings sind bei der Neu­s­pen­der­ge­win­nung eine Generationenfrage.

Als nächs­tes neh­me ich den Dia­log­mar­ke­ting Moni­tor der Deut­schen Post AG zur Hand. Nach Anzei­gen­wer­bung und Online­mar­ke­ting bele­gen die Wer­be­sen­dun­gen Platz 3 bei den belieb­tes­ten Wer­be­me­di­en Deut­scher Unter­neh­men (NPOs sind nicht berück­sich­tigt). Dabei haben die Wer­be­sen­dun­gen 2017 sogar das größ­te Wachs­tum im Ver­gleich zum Vor­jahr (+0,4 Mrd. €) auf­zu­wei­sen. Voll­adres­sier­te Wer­be­sen­dun­gen machen hier den Groß­teil aus (6,5 Mrd. € total; ebd. S.14). „Jedes drit­te deut­sche Unter­neh­men macht geziel­te Bestands­kun­den­wer­bung, also Wer­bung, die sich spe­zi­ell an bereits vor­han­de­ne Kun­den des Unter­neh­mens rich­tet. Für 28 % die­ser Unter­neh­men ist die papier­ba­sier­te, voll­adres­sier­te Wer­be­sen­dung das wich­tigs­te Medi­um ihrer Bestands­kun­den­wer­bung.“ (ebd. S.7)

Mai­lings sind ein unver­zicht­ba­res Mit­tel der Spenderbindung.

Dann schaue ich mir noch die Pres­se­infor­ma­ti­on für die Bilanz des Hel­fens 2018 von der Gesell­schaft für Kon­sum­for­schung (GfK) und des Deut­schen Spen­den­rats an. Auf die Fra­ge „Was hat den (Haupt-) Anstoß zur Spen­de gege­ben?“ ant­wor­te­ten 22,7% der Befrag­ten, dass dies ein per­sön­lich adres­sier­ter Brief war (ebd. S.18). Die­ser Wert schwank­te in den Jah­ren 2014 bis 2017 zwi­schen 20,8% und 24,7%. Im glei­chen Zeit­raum gaben zwi­schen 22,0% und 27,5% der Befrag­ten an, dass sie regel­mä­ßig spen­den, d.h. „im Sin­ne von ‚ich spen­de immer für die­se Orga­ni­sa­ti­on‘“. Was für für die­se regel­mä­ßi­gen Spen­den ursprüng­lich ein­mal den Anstoß gege­ben hat, bleibt eben­so unklar wie der Umstand, ob die so ant­wor­ten­den Per­so­nen auch einen Spen­den­brief erhal­ten haben. Mut­maß­lich spielt bei die­ser Grup­pe der Spen­de­rIn­nen das Mai­ling eine Rol­le. Auf jeden Fall sind der Spen­den­brief und die regel­mä­ßi­gen Spen­den mit wei­tem Abstand die wich­tigs­ten Spen­den­an­läs­se für die befrag­ten Spen­de­rIn­nen. Sozia­le Medi­en (0,3%) und das Inter­net (2,1%) ran­gie­ren noch weit am Ende der Skala.

Mai­lings sind wei­ter­hin der wich­tigs­te Spendenanstoß.

Dass die Deut­sche Post AG in ihren Äuße­run­gen den Ein­druck erweckt, dass die Zahl der in Deutsch­land ver­schick­ten Brie­fe dras­tisch sinkt und die Zeit der Brief­post sich dem Ende neigt, ist nicht halt­bar. Auch wenn die Deut­sche Post AG selbst weni­ger Brief­sen­dun­gen ver­schickt, ver­sen­den ihre Kon­kur­ren­ten mehr. Es ist, wie man dem Tätig­keits­be­richt 2016/17 der Bun­des­netz­agen­tur ent­neh­men kann (ebd. S. 14), seit Jah­ren ein sta­bi­les Auf­kom­men von ca. 16 Mrd. Brief­sen­dun­gen pro Jahr zu verzeichnen.

Mein Fazit: Die Weisheit gilt weiterhin

Die Weis­heit gilt bis auf wei­te­res wei­ter­hin. Der ana­lo­ge Spen­den­brief ist nach wie vor unver­zicht­bar im Fund­rai­sing-Mix. Ins­be­son­de­re für die Pfle­ge von Spen­de­rIn­nen ist er das Mit­tel der Wahl. Der Papier­brief ist in einer mehr und mehr digi­ta­li­sier­ten Welt ein Medi­um, das die per­sön­li­che Wert­schät­zung und Anspra­che über­zeu­gend trans­por­tie­ren kann. Zudem ent­geht er der Gefahr, in der Flut elek­tro­ni­scher Nach­rich­ten unter­zu­ge­hen, sticht durch sei­ne phy­si­sche Prä­senz im Brief­kas­ten her­vor. Mit der Phy­sis ist auch die Hap­tik ver­bun­den, eine wei­te­re kate­go­ria­le Unter­schei­dung zu den elek­tro­ni­schen Medien.

Auch für die Neu­s­pen­der­ge­win­nung mit­tels gemie­te­ter Kal­ta­dres­sen wird der Spen­den­brief noch eini­ge Jah­re, zumin­dest für die Spen­de­rIn­nen der Wie­der­auf­bau­er­ge­nera­ti­on, eine Rol­le spie­len. Zwei­fel dar­an, dass sich die Baby­boo­mer oder die Genera­ti­on X in Zukunft von die­sem Medi­um noch als Neu­s­pen­der anspre­chen las­sen, schei­nen nicht unbe­grün­det zu sein. Es wird mehr und mehr dar­um gehen, den Fund­rai­sing-Mix an die gewan­del­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­wohn­hei­ten anzu­pas­sen und damit aus­zu­wei­ten. Ob dann der Spen­den­brief im Rah­men der Spen­der­pfle­ge für die­se Genera­tio­nen ein pro­ba­tes Mit­tel blei­ben wird, muss sich erst zeigen.

Für gro­ße Mit­glie­der­or­ga­ni­sa­tio­nen wie den Kir­chen oder bestimm­te Wohl­fahrts­ver­bän­de macht die Neu­s­pen­der­ge­win­nung per Brief wei­ter­hin sehr viel Sinn. Die Respon­se­quo­ten und der ROI bei Mai­lings an Mit­glie­der, die bis­lang Nicht­spen­de­rIn­nen waren, lie­gen i.d.R. weit über den Zah­len von gemie­te­ten Adres­sen für die Kal­ta­qui­se. Meist schaff­te man mit Mit­glie­der­mai­lings auf Anhieb den break-even. So gilt hier von Beginn an: „Money comes from paper.“

Bild: Ste­f­an­Hoff­mann by pixabay.de under crea­ti­ve com­mons licence

Schnellere Fotoprotokolle (Praxistipp)

Lese­dau­er 4 Minu­tenFoto­pro­to­kol­le kön­nen zuwei­len müh­sam zu erstel­len sein. Die Bil­der müs­sen zuge­schnit­ten, Hel­lig­keit und Kon­trast geän­dert wer­den. Dann stimmt die Rei­hen­fol­ge der Auf­nah­men nicht mit dem zeit­li­chen oder logi­schen Ver­lauf überein.

Es gibt zwei Din­ge, wel­che die Arbeit sehr erleichtern:

  1. Fotos­can­ner-Apps für das Smartphone
  2. Prä­sen­ta­ti­ons­soft­ware (Power­Point, Impress etc.) mit Foto­ga­le­rie­funk­ti­on

Zum Foto­gra­fie­ren der Flip­charts sind Apps zum Scan­nen mit der Smart­pho­ne­ka­me­ra der nor­ma­len Foto­app vor­zu­zie­hen. Vie­le die­ser Apps beschnei­den die Bil­der und opti­mie­ren die Far­ben auto­ma­tisch. Es gibt unzäh­li­ge Apps in die­sem Bereich. Unter den kos­ten­frei­en sind für Flip­charts Micro­softs Office Lens, die Kame­ra­funk­ti­on von Ever­no­te und das aus Frank­reich stam­men­de Geni­us Scan ganz vor­ne dabei. Alle gibt es für Android und iOs. Wer eine Open­So­ur­ce-Lösung sucht, soll­te sich unter Android den Open Note Scan­ner anse­hen. Doch vom Kom­fort der ande­ren ist die­se grund­so­li­de App weit entfernt.

Die Scanner

Evernote: Schneller geht’s nicht

Evernote Camera (Screenshot)
Ever­no­te Came­ra (Screen­shot)

Wer Ever­no­te bereits nutzt, soll­te einen Blick auf die Kame­ra­funk­ti­on wer­fen. Man erzeugt eine neue Foto­no­tiz. Die Kame­ra­funk­ti­on erkennt die Vor­la­gen­art auto­ma­tisch. Vor dem nächs­ten Foto fügt man am bes­ten einen Absatz ein und nimmt dann die nächs­te Auf­nah­me auf.

Im Prin­zip hat man damit auch schon das Foto­pro­to­koll fer­tig. Sofern nichts mehr nach­be­ar­bei­tet oder ums­o­riert wer­den muss. Man fügt eine Titel­sei­te ein, gibt die Notiz frei oder druckt das Pro­to­koll auf Papier bzw. in eine PDF-Datei. Dabei kann dann auch die Auf­lö­sung der Bil­der auf 150 dpi her­un­ter­ge­setzt wer­den, was die Datei­grö­ße verringert.

Natür­lich kön­nen die Bil­der einer Notiz her­un­ter­la­den wer­den, um sie in ande­ren Pro­gramm wei­ter­zu­be­ar­bei­ten und in ein fer­tig­tes Lay­out ein­zu­fü­gen. Dazu öff­net man die ent­spre­chen­de Notiz und führt fol­gen­den Befehl aus:

Datei > Anhänge speichern ...

Ever­no­te legt die Bil­der und Noti­zen in einer US-ame­ri­ka­ni­schen Cloud ab. Wer das nicht will oder darf, für den könn­te eine der fol­gen­den Lösun­gen gut sein.

Office Lens: Cloudlos

Office Lens (screenshot)
Office Lens (screen­shot)

Auch Micro­softs App Office Lens erhält man kos­ten­los. Erfreu­lich: Die App kommt ohne Wer­be­ein­blen­dun­gen und In-App-Käu­fe daher. (NB: Die Daten­schutz­be­stim­mun­gen soll­te man sich den­noch angucken.)

Mit der App nimmt man die ver­schie­de­nen Flip­charts etc. nach­ein­an­der auf. Dabei soll­te man über das Opti­ons­me­nü die Ein­stel­lung “White­board” aus­wäh­len, um die Qua­li­tät der Auf­nah­men wei­ter zu ver­bes­sern. Die Auf­nah­men wer­den unter Android als ein­zel­ne Bil­der in der Gale­rie gespei­chert (Pfad: .../Phone/Pictures/Office Lens). Office Lens bie­tet kei­ne Mög­lich­keit, die Bil­der als Mehr­sei­ten­da­tei (z.B. PDF oder auch Ever­no­te) zu expor­tie­ren oder zu arrangieren.

Genius Scan: Stapelbar, flexibel

Geniusscan (Screenshot)
Geni­us­scan (Screen­shot)

Mein Favo­rit ist die aus Frank­reich stam­men­de App Geni­us Scan für Android und iOs. Sie ist auch als erwei­ter­te und wer­be­freie Kauf­ver­si­on (Geni­us Scan+) erhält­lich. Die Ober­flä­che ist deutsch. Sie ver­fügt über einen Ein­zel- und einen Sta­pel­auf­nah­me­mo­dus, arbei­tet wahl­wei­se manu­ell oder auto­ma­tisch. Die Daten wer­den in der kos­ten­lo­sen Ver­si­on nur auf dem Smart­pho­ne gespei­chert. In der Plus-Ver­si­on kann das Pro­gramm mit allen mög­li­chen Online­spei­chern, auch dem eige­nen Netz­lauf­werk,  ver­bun­den wer­den. Bereits die kos­ten­lo­se Ver­si­on expor­tiert JPEG als auch mehr­sei­ti­ge PDF-Files. Der Aus­ga­be­pfad kann selbst fest­ge­legt werden.

Der Her­stel­ler The Grizz­ly Labs weist aus­drück­lich dar­auf hin, dass die Bil­der im Han­dy und nicht auf einem exter­nen Ser­ver bear­bei­tet wer­den. Damit scheint Geni­us­Scan auch daten­schutz­recht­lich die bes­te Wahl zu sein. Bereits die kos­ten­lo­se Ver­si­on genügt für Fotoprotokolle.

Importieren und sortieren leicht gemacht — Impress, Powerpoint etc.

Es hat sich weit­hin rum­ge­spro­chen, dass die Prä­sen­ta­ti­ons­mo­du­le der gän­gi­gen Office-Sui­ten für die Erstel­lung von Foto­pro­to­kol­len bes­ser geeig­net sind als die Text­ver­ar­bei­tungs­tei­le. Der Umgang mit Bil­dern ist ein­fa­cher und über die Ansicht “Foli­en­sor­tie­rung” lässt sich die Rei­hen­fol­ge der Bil­der leicht neu bestim­men.

Die Funk­ti­on “Foto­al­bum” unter Impress oder Power­point habe ich lan­ge nicht wahr­ge­nom­men. Sie unter­stützt einen sehr beim Import eines gan­zen Sta­pels an Bil­dern. Im Fol­gen­den beschrei­be ich das Vor­ge­hen unter Libre­Of­fice Impress. Es läuft unter MS Office ganz ähnlich.

  1. Eine neue Prä­sen­ta­ti­on wird geöff­net. Sinn­vol­ler­wei­se wählt man als Foli­en­for­mat “DIN A4” (1.) aus, dann ist die Sei­te für den Druck vorbereitet. 

    Neue Folie unter LO
    Neue Folie unter LO
  2. Dann wird die Funk­ti­on Foto­al­bum auf­ge­ru­fen (Einfügen > Medien > Fotoalbum ...).
  3. (1) Hier wer­den nun die zu impor­tie­ren­den Bil­der aus­ge­wählt. (2) Wäh­len Sie als Foli­en­lay­out “2 Bil­der” aus. Stan­dard­mä­ßig bie­ten Impress und Power­point kei­ne hoch­for­ma­ti­gen Lay­outs an, in das man ein­zel­ne hoch­for­ma­ti­ge Fotos ein­fü­gen kann. Eine sol­che Vor­la­ge kön­nen Sie hier her­un­ter­la­den oder in der Mas­ter­an­sicht selbst anlegen.
    (3) Die Beschrif­tung der ein­zel­nen Bil­der bit­te abwäh­len, damit kei­ne Bil­der­un­ter­schrifts­fel­der erschei­nen. (4) Jetzt kön­nen die aus­ge­wähl­ten Bil­der impor­tiert werden.

    LO Album importieren
    Foto­al­bum impor­tie­ren unter LO
  4. Nach­dem nun alle Bil­der auf Foli­en ein­ge­fügt wor­den sind, (1) wäh­len Sie die neu­en Foli­en aus und (2) wei­sen ihnen das Lay­out “Titel und 2 Inhal­te” zu. Wenn man die Titel­zei­le nicht benö­tigt und die Bil­der grö­ßer haben möch­te, ändert man das in der Mas­ter­an­sicht, indem man das Titel­ele­ment auf ein Mini­mum ver­klei­nert und das Inhalts­ele­ment ver­grö­ßert bzw. eine ent­spre­chen­de zusätz­li­che Mas­ter­fo­lie anlegt. Das wirkt sich auf alle Foli­en aus, die auf der jewei­li­gen Mas­ter­fo­lie beruhen. 

    Layout zuordnen in LO
    Lay­out zuord­nen in LO
  5. Damit ist die Foto­do­ku­men­ta­ti­on fer­tig. Die Datei kann aus­ge­druckt oder als PDF abge­spei­chert werden.

(Foto: StockS­nap by pixabay.com)

Links und Downloads:

Keine Klötzchen bestaunen | Unterschriften druckfähig scannen

Lese­dau­er 5 Minu­tenEin­ge­scann­te Unter­schrif­ten ver­pas­sen Druck­sa­chen, (Spenden-)Briefen, Edi­to­ri­als etc. eine per­sön­li­che Note. Nur blöd, wenn die Illu­si­on der eigen­hän­di­gen Unter­schrift sich bereits beim ers­ten Blick  in Luft auflöst.

Stufenartefakte bei einer JPEG-Datei. (© Carp)
Stu­fen­ar­te­fak­te bei einer JPEG-Datei. (© Carp)

Block­ar­te­fak­te, das sog. “Stu­fen­mus­ter”, und ein unsau­be­rer Hin­ter­grund sind untrüg­li­che Hin­wei­se auf ein Fak­si­mi­le. Zugleich zeu­gen solch unsau­be­re Unter­schrif­ten von man­geln­der Sorg­falt und Kom­pe­tenz des Absen­ders. Bei­de Ein­drü­cke wol­len die­se auf jeden Fall vermeiden.

Zudem las­sen sich Unter­schrif­ten mit dem rich­ti­gen Know-how leicht sau­ber digi­ta­li­sie­ren.  Damit sehen die inhouse pro­du­zier­ten Seri­en­brie­fe gut aus und auch Ihre Dru­cke­rei oder Gra­fi­ker bekom­men druck­fä­hi­ge Dateien.

1. Die Unterschrift

Die Unter­schrift, die in den Brie­fen und Wer­be­ma­te­ria­len benutzt wer­den, soll muss zunächst ein­mal eines sein: Les­bar

Manch­mal bekom­me ich von den Absen­dern Unter­schrif­ten zur Ver­fü­gung gestellt, die auch im Ansatz nicht zu ent­zif­fern sind. Wenn ich das anspre­che, lau­tet die Ant­wort häu­fig: “So unter­schrei­be ich halt. Das bin ich, das ist Aus­druck mei­ner Persönlichkeit.”

Ob so eine nicht­ent­zif­fer­ba­re Unter­schrift einen ver­trau­ens­wür­di­gen Ein­druck hin­ter­lässt, sei ein­mal dahin­ge­stellt. Es ist aber auch nicht unbe­dingt rat­sam, sei­ne offi­zi­el­le Unter­schrift für das Fak­si­mi­le zu nut­zen, son­dern sich noch eine “Schmuck­un­ter­schrift” zuzu­le­gen. Die­se Schmuck­un­ter­schrift soll­te sich deut­lich von der Unter­schrift unter­schei­den, die etwa bei Ban­ken als Unter­schrif­ten­pro­be hin­ter­legt wur­de. Ich habe es in mei­ner Pra­xis schon eini­ge Male erlebt, dass ver­sucht wur­de, die Unter­schrift eines Vor­stands oder Dekans auf einem Über­wei­sungs­trä­ger zu fäl­schen. Dabei wur­de auf Unter­schrif­ten­mus­ter zurück­ge­grif­fen, die durch Druck­sa­chen öffent­lich im Umlauf waren.

Vergrößerte Ansicht einer Unterschrift mit Füller (© Carp)
Ver­grö­ßer­te Ansicht einer Unter­schrift mit Fül­ler (© Carp)

Dann emp­fiehlt es sich, die Unter­schrift mit einem Fül­ler oder einem ande­ren brei­te­ren Stift zu schrei­ben. Die Unter­schrif­ten mit Fine­li­ner oder einem dün­nen Kugel­schrei­ber kom­men im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes zu leicht daher. Die Lini­en einer Fül­ler­schrift wei­sen auch unter­schied­li­che Farb­in­ten­si­tä­ten auf, was authen­ti­scher wirkt. Blau ist in der Regel die Far­be der Wahl. Eine ein­mal ein­ge­scann­te far­bi­ge Unter­schrift lässt sich bei Bedarf auch schnell in eine mono­chro­me, z.B.  schwar­ze, Ver­si­on umwandeln.

Fer­ti­gen Sie die Unter­schrif­ten auf rein­wei­ßem Papier an, das begüns­tigt spä­ter das Frei­stel­len der Unterschrift.

2. Das Einscannen

Scan­nen Sie die Unter­schrift mit fol­gen­den Para­me­tern ein:

  • Far­ben: 24 bzw. 32 bit

    Scannereinstellungen unter XSane (© Carp)
    Scan­ner­ein­stel­lun­gen unter XSa­ne (© Carp)
  • Auf­lö­sung: 1200 dpi
  • Aus­ga­be­for­mat: TIFF

Mit der sehr hohen Auf­lö­sung von 1200 dpi wer­den die Kan­ten und Run­dun­gen der Über­schrift sehr effek­tiv geglät­tet. Für den Druck braucht man in der Regel aber nur eine Auf­lö­sung von 300 dpi.

Das Gra­fik­for­mat TIFF (Tag­ged Image File For­mat) ist zwar schon alt und sei­ne Datei­en sind im Ver­gleich zu JPEG oder PNG rie­sig, doch es ist bis heu­te neben PDF und EPS das am häu­figs­ten ver­wen­de­te For­mat in der Druck­vor­stu­fe. Es arbei­tet mit einer Farb­tie­fe von bis zu 32 bit und kann auch den für den Off­set­druck wich­ti­gen Farb­raum CMYK abbil­den. Zudem kann TIFF — das wird häu­fig ver­ges­sen — mit Trans­pa­ren­zen arbei­ten. TIFF ist das idea­le Gra­fik­for­mat für hoch­wer­ti­ge Bil­der. Da TIFF i.d.R. die Bild­da­ten nicht kom­pri­miert, was es von PNG und JPEG unter­schei­det, tre­ten auch die anfangs ange­spro­che­nen Kom­pres­si­ons­ar­te­fak­te nicht auf.

3. Das Freistellen

Für das Aus­schnei­den und Frei­stel­len der Gra­fik, also der Ent­fer­nung des Hin­ter­grunds, benö­tigt man eines der gän­gi­gen Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gram­me. Ich arbei­te ger­ne mit dem frei­en und kos­ten­lo­sen Pro­gramm GIMP, das es für Win­dows, MacOS und Linux gibt. Die im Fol­gen­den beschrie­be­nen Schrit­te und Werk­zeu­ge gibt es in der Regel in allen gän­gi­gen Programmen.

  1. Sofern Sie es nicht schon getan haben, schnei­den Sie aus der 

    Ausschnitt der Unterschrift (© Carp)
    Aus­schnitt der Unter­schrift (© Carp)

    ein­ge­scann­ten Datei die Unter­schrift aus  und fügen Sie sie als neu­es Bild ein (GIMP: Bearbeiten > Einfügen als ... > Neues Bild).

  2. Ent­fer­nen Sie ggf. stö­ren­de Fle­cke etc. mit dem Radiergummi-Werkzeug. 

    Schwellwert setzen (© Carp)
    Schwell­wert set­zen (© Carp)
  3. Wäh­len Sie das Werk­zeug “Nach Far­be aus­wäh­len“Nach Farbe auswählen (© Carp)aus und set­zen Sie den“Schwell­wert” zunächst auf 35. Mit einem Wert in die­ser Grö­ßen­ord­nung erhält man meist ein gutes Ergeb­nis. Wäh­len Sie mit dem Werk­zeug-Cur­sor den wei­ßen Hin­ter­grund aus.

Auswahl (© Carp)
Aus­wahl (© Carp)
  1. Keh­ren Sie die Aus­wahl nun um (GIMP: Auswahl > Invertieren), so dass alles, was nicht weiß ist, mar­kiert wird, sprich die Unterschrift.
  2. Kopie­ren Sie die Aus­wahl in die Zwi­schen­ab­la­ge (Strg-C).
  3. Fügen Sie den Inhalt der Zwi­schen­ab­la­ge als neu­es Bild ein (GIMP: Bearbeiten > Einfügen als ... > Neues Bild). Sie sehen die Unter­schrift auf trans­pa­ren­tem Untergrund. 

    Freigestellt (© Carp)
    Frei­ge­stellt (© Carp)
  4. Über­prü­fen Sie die Rän­der der Unter­schrift. Sind noch hel­le Res­te des Hin­ter­grunds zu sehen sind oder sind die Rän­der zu hart abge­schnit­ten, müs­sen Sie den Schwell­wert des Werk­zeugs “Nach Far­be aus­wäh­len” hoch- oder run­ter­set­zen und die gan­ze Pro­ze­dur ab Punkt 3 wiederholten.
  5. Speichern/Exportieren Sie die Unter­schrift nun als TIFF-Datei ab 

    Als TIFF speichern (© Carp)
    Als TIFF spei­chern (© Carp)

    (GIMP: Datei > Exportieren als ... / Para­me­ter: Kom­pres­si­on: keine).

  6. Fer­tig ist die druck­fä­hi­ge Unter­schrif­ten­da­tei, die zudem einen trans­pa­ren­ten Hin­ter­grund hat und schick über Text­ele­men­te gelegt wer­den kann.

Fertige Unterschrift (© Carp)
Fer­ti­ge Unter­schrift (© Carp)

Links

Recht­li­che Anfor­de­run­gen an eine Unterschrift:

https://de.wikipedia.org/wiki/Unterschrift#Anforderungen_an_die_Lesbarkeit

Arti­kel zum Betrug mit Über­wei­sungs­trä­gern: https://www.kontofinder.de/blog/betrug-mit-falschen-ueberweisungstraegern

 

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