“Danke, bevor die Sonne sinkt” (Fundraising-Weisheit #3)

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Die­ser Klas­si­ker geht auf den Doy­en des Fund­rai­sin­gs in Deutsch­land zurück: Lothar Schulz. Er war jahr­zehn­te­lang der Fund­rai­ser der Stif­tung Als­ter­dorf Hamburg.

“Dan­ke, bevor die Son­ne sinkt.” (Lothar Schulz)

Auch der moder­ne Mar­ke­teer dürf­te Schulz zustim­men. Denn er weiß, dass nach jeder (Kauf-/Spenden-)Entscheidung dem Auf­kom­men kogni­ti­ver Dis­so­nanz vor­zu­beu­gen ist. Beim Spen­der soll kein Zwei­fel an sei­ner Spen­den­ent­schei­dung ent­ste­hen. Zwei­fel, die auf­kom­men, wenn der Spen­der ewig nichts vom Emp­fän­ger hört und sich Fra­gen stellt wie: „Ist mei­ne Spen­de über­haupt ange­kom­men?“, „Wis­sen die Emp­fän­ger mei­ne Spen­de über­haupt zu schät­zen?“, „Brau­chen die mei­ne Spen­de über­haupt?“ Oder: „Hät­te ich nicht bes­ser an eine ande­re Orga­ni­sa­ti­on spen­den sol­len?“ Ein schnel­ler Dank mil­dert die kogni­ti­ve Dis­so­nanz ab oder beugt ihr gar vor. Er erhöht die Wahr­schein­lich­keit wei­te­rer Spen­den in der Zukunft.

„So fühlt man Absicht, und man ist ver­stimmt.“ (J.W. v. Goe­the, Tor­qua­to Tas­so, 2. Akt, 1. Auf­tritt) Die­ses Zitat bringt die Gefahr eines all­zu mecha­nis­ti­schen Vor­ge­hens gegen das mög­li­che Auf­flam­men kogni­ti­ver Dis­so­nanz auf den Punkt. Wes­halb bin ich irri­tiert, wenn mich der Auto­händ­ler ca. zehn Tage nach dem Kauf mei­nes neu­en Wagens anruft? Er möch­te sich ver­si­chern, dass ich mit mei­ner Ent­schei­dung noch zufrie­den bin. Weil ich ahne, dass es ihm weni­ger um mich, son­dern mehr um die Absi­che­rung sei­nes Ver­kaufs geht. Legi­tim und schlau aber auch berechnend.

Lothar Schulz ging es bei sei­nem Fund­rai­sin­gan­satz immer dar­um, die Per­spek­ti­ve der Spen­der in den Vor­der­grund zu rücken. Das ist die Kon­se­quenz einer wahr­haft empa­thi­schen Grund­hal­tung zu den Unter­stüt­zern. Im Unter­schied zu Kon­sum­gü­tern geht es im Non­pro­fit-Bereich um ideel­le Wer­te, die geteilt wer­den wol­len. Die Bezie­hung zwi­schen Spen­dern und Orga­ni­sa­ti­on unter­schie­det sich somit fun­da­men­tal. Wäh­rend ich beim Auto­händ­ler davon aus­ge­hen darf, dass die­ser für sei­nen eige­nen Pro­fit arbei­tet, ver­traue ich bei der Non­pro­fit-Orga­ni­sa­ti­on (NPO) dar­auf, dass sie sich pri­mär den ande­ren, unse­ren Mit­men­schen, Mit­ge­schöp­fen und der Gemein­schaft ver­pflich­tet fühlt. Damit ist die mora­li­sche Fall­hö­he für NPOs deut­lich grö­ßer als bei Unter­neh­men, soll­te die­ses Ver­trau­en nach­hal­tig irri­tiert oder ent­täuscht werden.

Wah­rer Dank ent­springt nicht dem Kal­kül, son­dern der Ver­bun­den­heit im Geis­te, in der Sache und dem Respekt vor­ein­an­der. Dass ein schnel­les und von Her­zen kom­men­des „Dan­ke­schön“ auch zukünf­ti­gen Spen­den zuträg­lich ist, muss dabei nicht ver­ges­sen werden.

Lite­ra­tur:

  • Leon Fes­tin­ger: Theo­rie der Kogni­ti­ven Dis­so­nanz. Huber Ver­lag Bern, 2012.
  • Hans Raf­fée (Autor),‎ Bern­hard Sau­ter (Mit­wir­ken­de),‎ Gün­ter Sil­be­rer (Mit­wir­ken­de): Theo­rie der kogni­ti­ven Dis­so­nanz und Kon­sum­gü­ter-Mar­ke­ting: Der Bei­trag der Theo­rie der kogni­ti­ven Dis­so­nanz zur Erklä­rung und Gestal­tung von Kauf­ent­schei­dun­gen bei Kon­sum­gü­tern, Gab­ler Wies­ba­den, 1973.

(Foto: © RitaE by pixabay.com)

Schnellere Fotoprotokolle (Praxistipp)

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Foto­pro­to­kol­le kön­nen zuwei­len müh­sam zu erstel­len sein. Die Bil­der müs­sen zuge­schnit­ten, Hel­lig­keit und Kon­trast geän­dert wer­den. Dann stimmt die Rei­hen­fol­ge der Auf­nah­men nicht mit dem zeit­li­chen oder logi­schen Ver­lauf überein.

Es gibt zwei Din­ge, wel­che die Arbeit sehr erleichtern:

  1. Fotos­can­ner-Apps für das Smartphone
  2. Prä­sen­ta­ti­ons­soft­ware (Power­Point, Impress etc.) mit Foto­ga­le­rie­funk­ti­on

Zum Foto­gra­fie­ren der Flip­charts sind Apps zum Scan­nen mit der Smart­pho­ne­ka­me­ra der nor­ma­len Foto­app vor­zu­zie­hen. Vie­le die­ser Apps beschnei­den die Bil­der und opti­mie­ren die Far­ben auto­ma­tisch. Es gibt unzäh­li­ge Apps in die­sem Bereich. Unter den kos­ten­frei­en sind für Flip­charts Micro­softs Office Lens, die Kame­ra­funk­ti­on von Ever­no­te und das aus Frank­reich stam­men­de Geni­us Scan ganz vor­ne dabei. Alle gibt es für Android und iOs. Wer eine Open­So­ur­ce-Lösung sucht, soll­te sich unter Android den Open Note Scan­ner anse­hen. Doch vom Kom­fort der ande­ren ist die­se grund­so­li­de App weit entfernt.

Die Scanner

Evernote: Schneller geht’s nicht

Evernote Camera (Screenshot)
Ever­no­te Came­ra (Screen­shot)

Wer Ever­no­te bereits nutzt, soll­te einen Blick auf die Kame­ra­funk­ti­on wer­fen. Man erzeugt eine neue Foto­no­tiz. Die Kame­ra­funk­ti­on erkennt die Vor­la­gen­art auto­ma­tisch. Vor dem nächs­ten Foto fügt man am bes­ten einen Absatz ein und nimmt dann die nächs­te Auf­nah­me auf.

Im Prin­zip hat man damit auch schon das Foto­pro­to­koll fer­tig. Sofern nichts mehr nach­be­ar­bei­tet oder ums­o­riert wer­den muss. Man fügt eine Titel­sei­te ein, gibt die Notiz frei oder druckt das Pro­to­koll auf Papier bzw. in eine PDF-Datei. Dabei kann dann auch die Auf­lö­sung der Bil­der auf 150 dpi her­un­ter­ge­setzt wer­den, was die Datei­grö­ße verringert.

Natür­lich kön­nen die Bil­der einer Notiz her­un­ter­la­den wer­den, um sie in ande­ren Pro­gramm wei­ter­zu­be­ar­bei­ten und in ein fer­tig­tes Lay­out ein­zu­fü­gen. Dazu öff­net man die ent­spre­chen­de Notiz und führt fol­gen­den Befehl aus:

Datei > Anhänge speichern ...

Ever­no­te legt die Bil­der und Noti­zen in einer US-ame­ri­ka­ni­schen Cloud ab. Wer das nicht will oder darf, für den könn­te eine der fol­gen­den Lösun­gen gut sein.

Office Lens: Cloudlos

Office Lens (screenshot)
Office Lens (screen­shot)

Auch Micro­softs App Office Lens erhält man kos­ten­los. Erfreu­lich: Die App kommt ohne Wer­be­ein­blen­dun­gen und In-App-Käu­fe daher. (NB: Die Daten­schutz­be­stim­mun­gen soll­te man sich den­noch angucken.)

Mit der App nimmt man die ver­schie­de­nen Flip­charts etc. nach­ein­an­der auf. Dabei soll­te man über das Opti­ons­me­nü die Ein­stel­lung “White­board” aus­wäh­len, um die Qua­li­tät der Auf­nah­men wei­ter zu ver­bes­sern. Die Auf­nah­men wer­den unter Android als ein­zel­ne Bil­der in der Gale­rie gespei­chert (Pfad: .../Phone/Pictures/Office Lens). Office Lens bie­tet kei­ne Mög­lich­keit, die Bil­der als Mehr­sei­ten­da­tei (z.B. PDF oder auch Ever­no­te) zu expor­tie­ren oder zu arrangieren.

Genius Scan: Stapelbar, flexibel

Geniusscan (Screenshot)
Geni­us­scan (Screen­shot)

Mein Favo­rit ist die aus Frank­reich stam­men­de App Geni­us Scan für Android und iOs. Sie ist auch als erwei­ter­te und wer­be­freie Kauf­ver­si­on (Geni­us Scan+) erhält­lich. Die Ober­flä­che ist deutsch. Sie ver­fügt über einen Ein­zel- und einen Sta­pel­auf­nah­me­mo­dus, arbei­tet wahl­wei­se manu­ell oder auto­ma­tisch. Die Daten wer­den in der kos­ten­lo­sen Ver­si­on nur auf dem Smart­pho­ne gespei­chert. In der Plus-Ver­si­on kann das Pro­gramm mit allen mög­li­chen Online­spei­chern, auch dem eige­nen Netz­lauf­werk,  ver­bun­den wer­den. Bereits die kos­ten­lo­se Ver­si­on expor­tiert JPEG als auch mehr­sei­ti­ge PDF-Files. Der Aus­ga­be­pfad kann selbst fest­ge­legt werden.

Der Her­stel­ler The Grizz­ly Labs weist aus­drück­lich dar­auf hin, dass die Bil­der im Han­dy und nicht auf einem exter­nen Ser­ver bear­bei­tet wer­den. Damit scheint Geni­us­Scan auch daten­schutz­recht­lich die bes­te Wahl zu sein. Bereits die kos­ten­lo­se Ver­si­on genügt für Fotoprotokolle.

Importieren und sortieren leicht gemacht — Impress, Powerpoint etc.

Es hat sich weit­hin rum­ge­spro­chen, dass die Prä­sen­ta­ti­ons­mo­du­le der gän­gi­gen Office-Sui­ten für die Erstel­lung von Foto­pro­to­kol­len bes­ser geeig­net sind als die Text­ver­ar­bei­tungs­tei­le. Der Umgang mit Bil­dern ist ein­fa­cher und über die Ansicht “Foli­en­sor­tie­rung” lässt sich die Rei­hen­fol­ge der Bil­der leicht neu bestim­men.

Die Funk­ti­on “Foto­al­bum” unter Impress oder Power­point habe ich lan­ge nicht wahr­ge­nom­men. Sie unter­stützt einen sehr beim Import eines gan­zen Sta­pels an Bil­dern. Im Fol­gen­den beschrei­be ich das Vor­ge­hen unter Libre­Of­fice Impress. Es läuft unter MS Office ganz ähnlich.

  1. Eine neue Prä­sen­ta­ti­on wird geöff­net. Sinn­vol­ler­wei­se wählt man als Foli­en­for­mat “DIN A4” (1.) aus, dann ist die Sei­te für den Druck vorbereitet. 

    Neue Folie unter LO
    Neue Folie unter LO
  2. Dann wird die Funk­ti­on Foto­al­bum auf­ge­ru­fen (Einfügen > Medien > Fotoalbum ...).
  3. (1) Hier wer­den nun die zu impor­tie­ren­den Bil­der aus­ge­wählt. (2) Wäh­len Sie als Foli­en­lay­out “2 Bil­der” aus. Stan­dard­mä­ßig bie­ten Impress und Power­point kei­ne hoch­for­ma­ti­gen Lay­outs an, in das man ein­zel­ne hoch­for­ma­ti­ge Fotos ein­fü­gen kann. Eine sol­che Vor­la­ge kön­nen Sie hier her­un­ter­la­den oder in der Mas­ter­an­sicht selbst anlegen.
    (3) Die Beschrif­tung der ein­zel­nen Bil­der bit­te abwäh­len, damit kei­ne Bil­der­un­ter­schrifts­fel­der erschei­nen. (4) Jetzt kön­nen die aus­ge­wähl­ten Bil­der impor­tiert werden.

    LO Album importieren
    Foto­al­bum impor­tie­ren unter LO
  4. Nach­dem nun alle Bil­der auf Foli­en ein­ge­fügt wor­den sind, (1) wäh­len Sie die neu­en Foli­en aus und (2) wei­sen ihnen das Lay­out “Titel und 2 Inhal­te” zu. Wenn man die Titel­zei­le nicht benö­tigt und die Bil­der grö­ßer haben möch­te, ändert man das in der Mas­ter­an­sicht, indem man das Titel­ele­ment auf ein Mini­mum ver­klei­nert und das Inhalts­ele­ment ver­grö­ßert bzw. eine ent­spre­chen­de zusätz­li­che Mas­ter­fo­lie anlegt. Das wirkt sich auf alle Foli­en aus, die auf der jewei­li­gen Mas­ter­fo­lie beruhen. 

    Layout zuordnen in LO
    Lay­out zuord­nen in LO
  5. Damit ist die Foto­do­ku­men­ta­ti­on fer­tig. Die Datei kann aus­ge­druckt oder als PDF abge­spei­chert werden.

(Foto: StockS­nap by pixabay.com)

Links und Downloads:

“Fundraising is the principle of asking, asking again and asking for more.” (Fundraising-Weisheit #2)

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Die kön­nen wir nicht fra­gen, die haben bereits beim letz­ten Mal gespen­det.” Ein Satz, den ich bei Bera­tun­gen von Vor­stän­den und Kir­chen­ge­mein­de­rä­ten häu­fi­ger zu hören bekom­me. Posi­tiv auf­ge­nom­men, kann man das so ver­ste­hen, dass auch ande­re Men­schen sich an der Finan­zie­rung der Gemein­de oder des Pro­jekts betei­li­gen sol­len. An sich eine löb­li­che Hal­tung, doch erfah­rungs­ge­mäß nicht son­der­lich effektiv.

Wer schon ein­mal mit einer Sam­mel­do­se von Haus­tür zu Haus­tür gegan­gen ist oder in einer Fuß­gän­ger­zo­ne um Spen­den gebe­ten hat, der weiß, wie her­aus­for­dernd es ist, Spen­der zu gewin­nen. Men­schen, die im Ver­trieb arbei­ten, ken­nen die­se Erfahrung.

Des­we­gen ist es für NGOs, Ver­ei­ne und Gemein­den wesent­lich effek­ti­ver, bereits gewon­ne­ne Spen­de­rin­nen erneut um Unter­stüt­zung zu bit­ten, als wie­der neue Spen­der zu fin­den. Durch die Pfle­ge und geplan­te Wie­der­an­spra­che von Spen­de­rin­nen unter­schei­det sich sys­te­ma­ti­sches Fund­rai­sing vom ein­fa­chen Spendensammeln.

“Fund­rai­sing is the princip­le of asking, asking again and asking for more.” (Kim Klein)

“Die Grund­la­ge allen Fund­rai­sin­gs ist zu fra­gen, wie­der zu fra­gen und nach mehr zu fra­gen.”, so könn­te man den Merk­satz von Kim Klein über­set­zen, einer bekann­ten ame­ri­ka­ni­schen Fund­rai­se­rin. Dahin­ter steht die Erfah­rung, dass es wesent­lich wirt­schaft­li­cher ist, vor­han­de­ne Spen­der erneut um Spen­den zu bit­ten. Oft braucht es bei nicht­kirch­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen bis zu drei Durch­schnitts­spen­den, bis der Auf­wand für die Neu­s­pen­der­ge­win­nung die Erträ­ge übersteigen.

Fund­rai­sing ist Teil der lang­fris­ti­gen Finan­zie­rungs­stra­te­gie einer Orga­ni­sa­ti­on. Es ist ein auf Dau­er ange­leg­tes Vor­ge­hen und soll einen ver­läss­li­chen Bei­trag leisten.

Kim Kleins “Weis­heit” liegt auch die Ein­sicht zugrun­de, dass die Bezie­hung zwi­schen Orga­ni­sa­ti­on und Spen­der wach­sen kann. Das allein auf die Spen­den­hö­he oder ‑häu­fig­keit zu bezie­hen, wür­de die Grün­de aus­blen­den, die es aus­sichts­reich machen, wie­der­holt und um mehr zu bitten.

Die Bezie­hung wächst in dem Maße, in dem die Orga­ni­sa­ti­on ver­läss­lich mit der Spen­de­rin kom­mu­ni­ziert. Das fängt an mit dem schnel­len Dank für die Spen­de und geht wei­ter mit Infor­ma­tio­nen über die Ver­wen­dung und die Wir­kung der Mit­tel. So baut sich Ver­trau­en auf. Die Spen­de­rin­nen erfah­ren, dass ihr Enga­ge­ment Sinn ergibt.

Ver­trau­en ist die Grund­la­ge dafür, die Spen­der erneut und in der Fol­ge auch gezielt um mehr zu fra­gen. Dabei geht die NGO einer­seits dar­auf, dass der Spen­der selbst ent­schei­det, ob und wofür er spen­den möch­te. Ande­rer­seits soll der Spen­der dar­auf ver­trau­en dür­fen, dass die NGO ihn nicht unter Druck setzt.

Fund­rai­sing ist ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess. In dem Maße, in dem eine NGO und ihre Spen­de­rin­nen mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren, wird es für bei­de Sei­ten immer selbst­ver­ständ­li­cher, über wei­te­re Spen­den zu spre­chen. Und dann wird die Fra­ge zu einem kon­kre­ten Ange­bot, sich wei­ter­hin für einen guten Zweck zu engagieren.

(Bild: © ger­alt by pixabay.com)

Die Kirchensteuer — überall

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Es war in Bretten an der Stifts­kir­che. Eines Tages waren der Zivi und ich dabei, das Tor zur Ein­fahrt auf den Kirch­vor­platz zu schlie­ßen, da schoss ein Klein­wa­gen an uns vor­bei und fuhr dem Zivi bei­na­he über die Zehen. Der Wagen park­te, ein Mann stieg aus und woll­te eilends weg. Auf unse­re Ansa­ge hin, dass dies kein öffent­li­cher Park­platz sei und er bit­te wie­der weg­fah­ren sol­le, kam die Ant­wort: “Ich darf hier par­ken.  Ich zah­le Kirchensteuer.”

Ob aus­ge­spro­chen oder unaus­ge­spro­chen, das The­ma “Kir­chen­steu­er” schwebt wie eine Wol­ke über  jeder  Kom­mu­ni­ka­ti­on  mit unse­ren Mit­glie­dern, Sym­pa­thi­san­ten, Ehren­amt­li­chen und Spen­dern. Und — mei­ne The­se — je sel­te­ner die­se Kom­mu­ni­ka­ti­on geschieht, des­to häu­fi­ger spielt das The­ma eine Rol­le, wenn es dann zum Kon­takt kommt.

“Jah­re­lang habe ich Kir­chen­steu­er gezahlt, ohne etwas in Anspruch zu neh­men  und jetzt, wo ich hei­ra­te, kom­me ich mir wie ein Bitt­stel­ler vor.” Sol­che oder ähn­li­che Aus­sa­gen begeg­nen mir gelegentlich.

Auch manch Kir­chen­steu­er­zah­ler, der eine Spen­den­bit­te von sei­ner Gemein­de erhält, reagiert mit den Worten:

“Ich zah­le doch Kirchensteuer!”

Die­se Reak­ti­on kann so inter­pre­tiert wer­den, dass das Mit­glied der Mei­nung ist, bereits genug zur Finan­zie­rung der Kir­che bei­zu­tra­gen. Das schwingt wohl oft mit. Doch es gibt da noch etwas ande­res. Die Bit­te um eine Spen­de wird m.E. häu­fig als undank­bar und unzei­tig emp­fun­den. Denn der Bei­trag, den man als Mit­glied durch die Kir­chen­steu­er leis­tet, wur­de bis­lang nicht gewür­digt und gedankt.

Und ein Dank wäre ange­mes­sen, denn anders als bei staat­li­chen Steu­ern kann man sich der Kir­chen­steu­er leicht und legal durch den Aus­tritt ent­le­di­gen. Aus Sicht von Mit­glie­dern, die nur sel­ten in Kon­takt mit ihrer Gemein­de oder ande­ren kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen sind, ist die Kir­chen­steu­er so eher eine frei­wil­li­ge Gabe. Sie wird viel­leicht aus alter Ver­bun­den­heit gezahlt, ähn­lich einer pas­si­ven Vereinsmitgliedschaft.

Ich kann die geschil­der­te Ent­täu­schung eini­ger Kir­chen­steu­er­zah­ler beim Erhalt von Spen­den­brie­fen nach­voll­zie­hen. Dass die meis­ten Lan­des­kir­chen nicht wis­sen, wer die 30% ihrer kir­chen­steu­er­zah­len­den Mit­glie­der sind, taugt nicht als Ent­schul­di­gung (Wes­halb das so ist und ob das so blei­ben muss, dazu ein ander­mal.). Es ist viel­mehr ein wesent­li­ches Teil des Pro­blems. Denn es sind die Orts­ge­mein­den und ihre Mit­ar­bei­ter und Enga­gier­ten, die in den dich­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zu­sam­men­hän­gen mit den Mit­glie­dern ste­hen. Über ihnen reg­nen die meis­ten der regel­mä­ßi­gen Kir­chen­steu­er­ge­wit­ter ab.

Was Not tut? Mehr, genau­er und offe­ner über das The­ma Kir­chen­steu­er mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren. Und das gilt nicht nur oder pri­mär in Hin­blick auf die vie­len Mit­glie­der, die nicht zur Kern­ge­mein­de gehö­ren, oder die all­ge­mei­ne Öffent­lich­keit. Da gibt es zwar schon gute Ansät­ze (sie­he z.B. hier), aber auch noch viel zu tun. Mehr reden und infor­mie­ren gilt vor allem auch für die Mit­ar­bei­te­rIn­nen, die Gre­mi­en und Kern­ge­mein­den. Es geht um ein Bewusst­sein um die finan­zi­el­len Grund­la­gen unse­rer Kir­che. Davon hängt die Orga­ni­sa­ti­on Kir­che ab.

Die Bot­schaft Jesu gilt allen Men­schen, egal ob arm oder reich, ohne Unter­schied. Doch die unglei­che Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­ver­tei­lung in unse­rer Gesell­schaft spie­gelt sich bei unse­ren Mit­glie­dern wei­test­ge­hend wider. Als Orga­ni­sa­ti­on tut Kir­che gut dar­an, dies wahr­zu­neh­men und Aris­to­te­les’ ethi­sches Prin­zip zu befol­gen: Glei­ches gleich zu behan­deln und Unglei­ches ungleich. Die Ver­drän­gung oder Tabui­sie­rung des The­mas wird nie­man­dem gerecht wer­den und nicht gut tun.

(Bild: © nis­roh / pixabay.com)

Keine Klötzchen bestaunen | Unterschriften druckfähig scannen

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Ein­ge­scann­te Unter­schrif­ten ver­pas­sen Druck­sa­chen, (Spenden-)Briefen, Edi­to­ri­als etc. eine per­sön­li­che Note. Nur blöd, wenn die Illu­si­on der eigen­hän­di­gen Unter­schrift sich bereits beim ers­ten Blick  in Luft auflöst.

Stufenartefakte bei einer JPEG-Datei. (© Carp)
Stu­fen­ar­te­fak­te bei einer JPEG-Datei. (© Carp)

Block­ar­te­fak­te, das sog. “Stu­fen­mus­ter”, und ein unsau­be­rer Hin­ter­grund sind untrüg­li­che Hin­wei­se auf ein Fak­si­mi­le. Zugleich zeu­gen solch unsau­be­re Unter­schrif­ten von man­geln­der Sorg­falt und Kom­pe­tenz des Absen­ders. Bei­de Ein­drü­cke wol­len die­se auf jeden Fall vermeiden.

Zudem las­sen sich Unter­schrif­ten mit dem rich­ti­gen Know-how leicht sau­ber digi­ta­li­sie­ren.  Damit sehen die inhouse pro­du­zier­ten Seri­en­brie­fe gut aus und auch Ihre Dru­cke­rei oder Gra­fi­ker bekom­men druck­fä­hi­ge Dateien.

1. Die Unterschrift

Die Unter­schrift, die in den Brie­fen und Wer­be­ma­te­ria­len benutzt wer­den, soll muss zunächst ein­mal eines sein: Les­bar

Manch­mal bekom­me ich von den Absen­dern Unter­schrif­ten zur Ver­fü­gung gestellt, die auch im Ansatz nicht zu ent­zif­fern sind. Wenn ich das anspre­che, lau­tet die Ant­wort häu­fig: “So unter­schrei­be ich halt. Das bin ich, das ist Aus­druck mei­ner Persönlichkeit.”

Ob so eine nicht­ent­zif­fer­ba­re Unter­schrift einen ver­trau­ens­wür­di­gen Ein­druck hin­ter­lässt, sei ein­mal dahin­ge­stellt. Es ist aber auch nicht unbe­dingt rat­sam, sei­ne offi­zi­el­le Unter­schrift für das Fak­si­mi­le zu nut­zen, son­dern sich noch eine “Schmuck­un­ter­schrift” zuzu­le­gen. Die­se Schmuck­un­ter­schrift soll­te sich deut­lich von der Unter­schrift unter­schei­den, die etwa bei Ban­ken als Unter­schrif­ten­pro­be hin­ter­legt wur­de. Ich habe es in mei­ner Pra­xis schon eini­ge Male erlebt, dass ver­sucht wur­de, die Unter­schrift eines Vor­stands oder Dekans auf einem Über­wei­sungs­trä­ger zu fäl­schen. Dabei wur­de auf Unter­schrif­ten­mus­ter zurück­ge­grif­fen, die durch Druck­sa­chen öffent­lich im Umlauf waren.

Vergrößerte Ansicht einer Unterschrift mit Füller (© Carp)
Ver­grö­ßer­te Ansicht einer Unter­schrift mit Fül­ler (© Carp)

Dann emp­fiehlt es sich, die Unter­schrift mit einem Fül­ler oder einem ande­ren brei­te­ren Stift zu schrei­ben. Die Unter­schrif­ten mit Fine­li­ner oder einem dün­nen Kugel­schrei­ber kom­men im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes zu leicht daher. Die Lini­en einer Fül­ler­schrift wei­sen auch unter­schied­li­che Farb­in­ten­si­tä­ten auf, was authen­ti­scher wirkt. Blau ist in der Regel die Far­be der Wahl. Eine ein­mal ein­ge­scann­te far­bi­ge Unter­schrift lässt sich bei Bedarf auch schnell in eine mono­chro­me, z.B.  schwar­ze, Ver­si­on umwandeln.

Fer­ti­gen Sie die Unter­schrif­ten auf rein­wei­ßem Papier an, das begüns­tigt spä­ter das Frei­stel­len der Unterschrift.

2. Das Einscannen

Scan­nen Sie die Unter­schrift mit fol­gen­den Para­me­tern ein:

  • Far­ben: 24 bzw. 32 bit

    Scannereinstellungen unter XSane (© Carp)
    Scan­ner­ein­stel­lun­gen unter XSa­ne (© Carp)
  • Auf­lö­sung: 1200 dpi
  • Aus­ga­be­for­mat: TIFF

Mit der sehr hohen Auf­lö­sung von 1200 dpi wer­den die Kan­ten und Run­dun­gen der Über­schrift sehr effek­tiv geglät­tet. Für den Druck braucht man in der Regel aber nur eine Auf­lö­sung von 300 dpi.

Das Gra­fik­for­mat TIFF (Tag­ged Image File For­mat) ist zwar schon alt und sei­ne Datei­en sind im Ver­gleich zu JPEG oder PNG rie­sig, doch es ist bis heu­te neben PDF und EPS das am häu­figs­ten ver­wen­de­te For­mat in der Druck­vor­stu­fe. Es arbei­tet mit einer Farb­tie­fe von bis zu 32 bit und kann auch den für den Off­set­druck wich­ti­gen Farb­raum CMYK abbil­den. Zudem kann TIFF — das wird häu­fig ver­ges­sen — mit Trans­pa­ren­zen arbei­ten. TIFF ist das idea­le Gra­fik­for­mat für hoch­wer­ti­ge Bil­der. Da TIFF i.d.R. die Bild­da­ten nicht kom­pri­miert, was es von PNG und JPEG unter­schei­det, tre­ten auch die anfangs ange­spro­che­nen Kom­pres­si­ons­ar­te­fak­te nicht auf.

3. Das Freistellen

Für das Aus­schnei­den und Frei­stel­len der Gra­fik, also der Ent­fer­nung des Hin­ter­grunds, benö­tigt man eines der gän­gi­gen Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gram­me. Ich arbei­te ger­ne mit dem frei­en und kos­ten­lo­sen Pro­gramm GIMP, das es für Win­dows, MacOS und Linux gibt. Die im Fol­gen­den beschrie­be­nen Schrit­te und Werk­zeu­ge gibt es in der Regel in allen gän­gi­gen Programmen.

  1. Sofern Sie es nicht schon getan haben, schnei­den Sie aus der 
    Ausschnitt der Unterschrift (© Carp)
    Aus­schnitt der Unter­schrift (© Carp)

    ein­ge­scann­ten Datei die Unter­schrift aus  und fügen Sie sie als neu­es Bild ein (GIMP: Bearbeiten > Einfügen als ... > Neues Bild).

  2. Ent­fer­nen Sie ggf. stö­ren­de Fle­cke etc. mit dem Radiergummi-Werkzeug. 

    Schwellwert setzen (© Carp)
    Schwell­wert set­zen (© Carp)
  3. Wäh­len Sie das Werk­zeug “Nach Far­be aus­wäh­len“Nach Farbe auswählen (© Carp)aus und set­zen Sie den“Schwell­wert” zunächst auf 35. Mit einem Wert in die­ser Grö­ßen­ord­nung erhält man meist ein gutes Ergeb­nis. Wäh­len Sie mit dem Werk­zeug-Cur­sor den wei­ßen Hin­ter­grund aus.
Auswahl (© Carp)
Aus­wahl (© Carp)
  1. Keh­ren Sie die Aus­wahl nun um (GIMP: Auswahl > Invertieren), so dass alles, was nicht weiß ist, mar­kiert wird, sprich die Unterschrift.
  2. Kopie­ren Sie die Aus­wahl in die Zwi­schen­ab­la­ge (Strg-C).
  3. Fügen Sie den Inhalt der Zwi­schen­ab­la­ge als neu­es Bild ein (GIMP: Bearbeiten > Einfügen als ... > Neues Bild). Sie sehen die Unter­schrift auf trans­pa­ren­tem Untergrund. 

    Freigestellt (© Carp)
    Frei­ge­stellt (© Carp)
  4. Über­prü­fen Sie die Rän­der der Unter­schrift. Sind noch hel­le Res­te des Hin­ter­grunds zu sehen sind oder sind die Rän­der zu hart abge­schnit­ten, müs­sen Sie den Schwell­wert des Werk­zeugs “Nach Far­be aus­wäh­len” hoch- oder run­ter­set­zen und die gan­ze Pro­ze­dur ab Punkt 3 wiederholten.
  5. Speichern/Exportieren Sie die Unter­schrift nun als TIFF-Datei ab 
    Als TIFF speichern (© Carp)
    Als TIFF spei­chern (© Carp)

    (GIMP: Datei > Exportieren als ... / Para­me­ter: Kom­pres­si­on: keine).

  6. Fer­tig ist die druck­fä­hi­ge Unter­schrif­ten­da­tei, die zudem einen trans­pa­ren­ten Hin­ter­grund hat und schick über Text­ele­men­te gelegt wer­den kann.
Fertige Unterschrift (© Carp)
Fer­ti­ge Unter­schrift (© Carp)

Links

Recht­li­che Anfor­de­run­gen an eine Unterschrift:

https://de.wikipedia.org/wiki/Unterschrift#Anforderungen_an_die_Lesbarkeit

Arti­kel zum Betrug mit Über­wei­sungs­trä­gern: https://www.kontofinder.de/blog/betrug-mit-falschen-ueberweisungstraegern

 

Amazon (Smile) und das Gemeinwesen — Eine zynische Beziehung

Lese­dau­er < 1 Minu­te

Ich wer­de immer wie­der gefragt, ob ich Erfah­rung mit den diver­sen cha­ri­ty-shop­ping-Pro­gram­men im Inter­net habe, also Ama­zon­Smi­le, Bil­dungs­spen­der etc. Das liegt schon lan­ge zurück. Ich habe immer gera­ten, sei­ne Zeit und Kraft in ande­re Stra­te­gien (Gesprä­che, För­der­an­trä­ge etc.) zu inves­tie­ren. Da kommt mehr bei rum. Denn cha­ri­ty-shop­ping-Pro­gram­me erfor­dern die per­ma­nen­te Erin­ne­rung des eige­nen Netz­werks dran, sie zu nut­zen. Also: Cui bono?

Es gibt aber ins­be­son­de­re mit Blick auf Ama­zon­Smi­le für NGOs, die Kir­chen und den öffent­li­chen Sek­tor ein mas­si­ves ethi­sches Pro­blem. Die sog. “Para­di­se Papers” haben wie­der ein Schlag­licht dar­auf gewor­fen, wie glo­bal agie­ren­de Kon­zer­ne sys­te­ma­tisch Steu­er­ver­mei­dung zulas­ten der Län­der betrei­ben, in denen sie ihre Geschäf­te und Gewin­ne machen.

Es ist zynisch, wenn die­se Kon­zer­ne sich  im Rah­men ihrer Cor­po­ra­te Social Respon­si­bi­li­ty-Stra­te­gien gleich­zei­tig als Unter­stüt­zer des Gemein­we­sens dar­stel­len. Da las­sen sich zahl­rei­che För­der­ver­ei­ne von Schu­len und Kin­der­gär­ten z.B. bei Ama­zon­Smi­le lis­ten und hof­fen auf klei­ne Bei­trä­ge für ihre Arbeit. Die Aus­stat­tung der Kin­der­gär­ten, Schu­len und Sport­ver­ei­ne und somit der Unter­richt und die Trai­nings­be­din­gun­gen sol­len mit die­sen Spen­den ver­bes­sert werden.

Dabei liegt es auf der Hand, dass die Kon­zer­ne der Gesell­schaft nicht zuerst mil­de Gaben son­dern ihre Steu­ern schul­den. Dann stün­den dem Staat genug Mit­tel zur Ver­fü­gung, Kin­der­gär­ten, Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten sowie die öffent­li­che Infra­struk­tur bes­ser aus­zu­stat­ten. Also genau die Struk­tu­ren, von denen die Kon­zer­ne in den Län­dern auch profitieren.

Des­we­gen soll­ten alle Akteu­re der Zivil­ge­sell­schaft Rück­grat zei­gen und einen wei­ten Bogen um sol­che Ange­bo­te machen. Es muss viel­mehr laut und deut­lich gesagt wer­den: Steu­er­ver­mei­dung scha­det der Zivil­ge­sell­schaft mas­siv. Da ist jedes  Cha­ri­ty-Pro­gramm eine Nebel­ker­ze und kor­rum­piert zudem die Empfänger.

(Bild: © gle­en­fer­di­nand by pixabay.com)

Menschen geben für Menschen (Fundraising-Weisheit #1 )

Lese­dau­er < 1 Minu­te

Spen­den für den Erhalt einer Kan­to­ren- oder Pfarr­stel­le? Spen­den für die Reno­vie­rung eines Gemein­de­hau­ses, die Sanie­rung eines Seil­gar­tens oder die Ein­rich­tung einer siche­ren Woh­nung der Pro­sti­tu­ier­ten­be­ra­tung? All­täg­li­che Pro­jek­te in unse­ren Gemein­den und Einrichtungen.

Doch die meis­ten Spen­de­rIn­nen wol­len kei­ne Arbeits­plät­ze, Reno­vie­rungs­ar­bei­ten oder ande­re Anschaf­fun­gen unter­stüt­zen. Die­se Din­ge sind alle nur Mit­tel zum Zweck.

Die­se Ein­sicht geht bei der all­täg­li­chen Arbeit in den Vor­stän­den unse­rer Ein­rich­tun­gen schnell wie­der ein­mal ver­lo­ren. Die inter­ne Betriebs­blind­heit will immer wie­der geheilt wer­den. Dabei hilft einer der wich­tigs­ten Fundraising-Weisheiten:

“Men­schen geben Men­schen” (“Peop­le give to people”)

Bei der Wer­bung um Spen­den muss folg­lich unser Auf­trag im Vor­der­grund ste­hen. Was trägt unse­re Arbeit zum Gemein­we­sen bei? Inwie­fern macht unse­re Arbeit als Gemein­de oder Ver­ein das Leben ande­rer Men­schen (und auch von Tie­ren) bes­ser? Was bewirkt unser Handeln?

Kon­kret bedeu­tet das, dass wir erklä­ren müs­sen, was z.B. die kir­chen­mu­si­ka­li­sche Arbeit in unse­rer Gemein­de für die Gemein­de und ihre Mit­glie­der bedeu­tet. Sie trägt z.B. zur Leben­dig­keit der Gemein­de bei, ist mit sei­nen Ensem­bles ein sozia­ler Fak­tor, spricht Men­schen auf ihre Lebens­fra­gen und ihren Glau­ben an.

Oder bei der o.g. Pro­sti­tu­ier­ten­be­ra­tung: Sie hat u.a. das Ziel, Frau­en bei ihrem Aus­stieg aus den Zwangs­pro­sti­tu­ti­on zu unter­stüt­zen und zu beschützen.

Das sind die Wer­te und Zie­le, die die Spen­de­rIn­nen unter­stüt­zen wol­len. Und dafür sind sie dann auch bereit, für die not­wen­di­gen Mit­tel zu spen­den. Empa­thie ist der Schlüs­sel für eine gelin­gen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on der eige­nen Spendenzwecke.

(Bild: © S.-Hofschlaeger / pixelio.de)

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